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ISOVER - Neubau mit Kick

17.03.2021
Neue DFB-Zentrale

Neue DFB-Zentrale in Frankfurt am Main

Wo DFB draufsteht, da ist Fußball drin! Davon kann man sich demnächst in Frankfurt am Main überzeugen. Dann nämlich wird die neu errichtete Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes e.V. eröffnet. Auf einem rund 15 Hektar großen Gelände der früheren Galopprennbahn mitten im Frankfurter Stadtwald entsteht derzeit ein Gebäudeensemble, in das später nicht nur die Verwaltung des DFB einziehen wird. Darüber hinaus findet hier auch die DFB-Akademie ihr Zuhause, die mit modernen Trainingsmöglichkeiten für die sportlichen Erfolge von Morgen sorgen soll. Einer, der die Dimensionen dieses Bauvorhabens besonders gut kennt, ist Matthias Bauer, Projektleiter der mit den Dacharbeiten beauftragten B. Schlichter GmbH & Co. KG. Rund acht Monate war er mit seinem Team vor Ort und hat für optimal gedämmte Dachflächen gesorgt.

Im Herbst/Winter 2020 überwiegt noch der Baustellencharakter, doch nach Fertigstellung werden die unter der Federführung der Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH errichteten Gebäudeteile der neuen DFB-Zentrale von viel Grün umgeben sein. Neben dem angrenzenden Stadtwald und großzügigen Freiflächen werden auf knapp 30.000 m2 mehrere Naturrasenplätze angelegt. Sie sollen später Nachwuchsspielern optimale Trainingsmöglichkeiten bieten. Die Neubauten – mit einer Bruttogrundfläche von über 57.000 m2 – werden zukünftig die zentrale Verwaltung, die DFB-Akademie, einen überdachten Fußballplatz sowie zahlreiche Schulungs- und Veranstaltungsräume beherbergen. Die beiden Gebäudekörper von Verwaltung und Akademie sind mit einem verglasten „Sportboulevard“ verbunden. Zusammen mit den Freiflächen erhält das nach den Entwürfen von kadawittfeldarchitektur errichtete Gebäudeensemble dadurch​ einen campusartigen Charakter.

Verwaltungsgebäude der neuen DFB-Zentrale

 

20.000 m² Dachfläche – optimal gedämmt

Diesen Charakter unterstützen auch die mehrfach gefalteten Dachflächen, die von Matthias Bauer und seinem Team seit Juni 2020 umgesetzt wurden. „Insgesamt handelt es sich um circa 20.000 m2 Dachfläche, davon sind 7.000 m2 als Stehfalzdächer auf Betondecken und rund 13.000 m2 auf Trapezprofilen ausgeführt“, so Matthias Bauer. Während das die Fußballhalle überspannende Dach eine vergleichsweise schlanke Dämmung erhielt – schlicht, weil dieser Gebäudeteil nur in geringerem Maße beheizt wird – wurde auf allen anderen Dachflächen auf bestmöglichen Wärmeschutz Wert gelegt, wie beispielsweise ein Blick „unter“ das Dach der Akademie belegt.
 
Auf der Betondecke verlegte das Dachdeckerteam zunächst eine Bitumen-Dampfsperre, auf die im Anschluss Hutprofile und Stehfalzhalter für die spätere Dacheindeckung montiert wurden. „Die Hutprofile haben wir während der Montage mit Glaswolle ausgefüllt, damit an diesen Stellen kein Lufthohlraum entsteht, der die Wärmedämmung beeinträchtigen würde. Anschließend haben wir zwei Lagen des Universal-Filzes Metac UF-035 von ISOVER verlegt. Die erste Lage in einer Stärke von 100 mm, was der Höhe der Hutprofile entsprach, damit wir hier auf einer Höhe lagen. Darauf folgte dann eine Dämmschicht mit 200 mm, wobei die eigentliche Einbauhöhe nur 280 mm betrug. Durch die montierte Dacheindeckung aus weiß beschichtetem Aluminiumblech wurde die Dämmung um 20 mm komprimiert. So ist sichergestellt, dass unter dem Stehfalz keine – bauphysikalisch negativ wirkenden – Hohlräume entstehen“, erläutert Matthias Bauer.

Verlegung von Dämmfilz

 

Komprimierte Rollen erleichtern Logistik und Verarbeitung

Die Vorteile der nichtbrennbaren Glaswolle-Filze liegen für den Dachprofi auf der Hand: „Allein schon die kompakte Rollenform erleichtert das Arbeiten erheblich. Einfach die Verpackung aufschneiden und den Dämmfilz ausrollen – fertig. Ganz davon abgesehen, dass durch die Komprimierung der Metac UF-035 deutlich weniger Lagerplatz auf dem Dach benötigt wird.“ Auch das für eine Mineralwolle-Dämmung vergleichsweise geringe Gewicht der Filze sei sowohl bei der Verarbeitung als auch unter statischen Gesichtspunkten gerade auf den Trapezblech-Dachflächen von Vorteil gewesen, so Matthias Bauer weiter.
 
Ein etwas anderer Dämmaufbau ergab sich unter anderem durch die gefalteten Dachgeometrien: An den Knotenpunkten der Faltungen sowie an allen Eckbereichen und Blechabschlüssen setzte das Team der B. Schlichter GmbH & Co. KG auf eine besonders robuste Dämmung. „Dort haben wir die Flachdach-Dämmplatte Metac FLP 1 Duratec von ISOVER mit verdichteter Deckschicht in einem 300 mm breiten Streifen verlegt. Die nichtbrennbaren Steinwolle-Platten weisen eine Druckspannung von CS (10) ≥ 60 kPa und eine hohe Punktlast von PL (5) ≥ 650 N auf, sind also entsprechend druckstabil. Da in diesen Bereichen die Abdeckungen und Anschlüsse montiert werden müssen und entsprechend viel auf der Dachfläche gelaufen wird, vermeidet die druckstabile Dämmung, dass das montierte Stehlfalzdach durch die Belastung durchgebogen oder beschädigt wird“, so Matthias Bauer.
 
Unabhängig von der Größe der Dachflächen und den vielen umzusetzenden Dachneigungen hat der Projektleiter vor allem eine Erinnerung an seine Arbeiten auf den DFB-Gebäuden: „Wenn man es so einfach sagen darf: Es war aus persönlicher Sicht eine der schönsten Baustellen, auf denen ich bislang tätig war. Logistisch perfekt erschlossen, ausreichend Platz zum Arbeiten, gut getaktete und abgestimmte Abläufe aller Gewerke. Bedingungen, wie man sie sich eigentlich nur wünschen kann.“

Baustelle mit Skyline

 

 

Bautafel:
Bauherr: DFB – Deutscher Fußball-Bund e.V., Frankfurt am Main
Planung: kadawittfeldarchitektur, Aachen
General-Übernehmer: Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt
Dacharbeiten: B. Schlichter GmbH & Co. KG, Lathen / Niederlassung Süd
Fachberatung Dämmung: Timo Alles, Saint-Gobain ISOVER G+H AG

Modell der neuen DFB-Zentrale