Referenz

Auf der Zielgeraden: das Humboldt Forum in Berlin

Markt
Haustechnik
Bereich
Kultur
Land
Deutschland
Lüftungssystem Humbodtforum Berlin

 

Komplexe Leitungsführung zur Raumkühlung optimal isoliert

 

Kaum ein Gebäude wird in Berlin mit so viel Spannung erwartet: Bis Ende 2019 soll das Humboldt Forum fertiggestellt werden und hinter den rekonstruierten Fassaden des Berliner Schlosses eine strahlkräftige Wegmarke im kulturellen Angebot der Hauptstadt setzen. Dauerausstellungen über außereuropäische Kulturen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst werden sich dann mit den Sammlungen der benachbarten Museumsinsel zu einer einzigartigen Konzentration an Objekten und Kunstwerken verbinden. Den passenden Rahmen für diesen kulturellen Mittelpunkt bildet ein eindrucksvoller Neubau mit mehr als 30.000 m2 Nutzfläche. 

Das Humboldt Forum weiß mit einer gleichermaßen historisch wie modern anmutenden Architektur zu beeindrucken. Dafür, dass im Gebäudeinneren ein sowohl für die Besucher als auch für die ausgestellten Exponate angenehmes Raumklima herrscht, sorgt unter anderem ein rund 45.000 m langes Leitungsnetz. Rohrleitungen aus Edelstahl (DN 50) sowie C-Stahlrohre (> DN 50) führen kaltes Wasser mit Temperaturen zwischen 14 °C und 16 °C von der Kältezentrale zu den im ganzen Gebäude verteilten Lüftungsgeräten. Dort wird Luft abgekühlt und zur Raumkühlung in den Lüftungskreislauf gegeben. Zusätzlich in das Leitungsnetz integriert sind ein Eisspeicher sowie eine Geothermiezentrale und eine Zentrale für die Bauteilaktivierung.

Einer, der dieses Leitungsnetz wie seine sprichwörtliche Westentasche kennt, ist Danyel Schlennstedt, Projektleiter der IIC Industrie Isolierung Chemnitz GmbH. Gemeinsam mit seinen Kollegen war er von 2017 an mit der technischen Isolierung der Kühlleitungen beschäftigt. „Den Großteil der Arbeiten konnten wir im März 2019 abschließen. Bis August werden allerdings noch kleinere Restarbeiten und einige Details von uns umgesetzt“, so Danyel Schlennstedt. „Das Humboldt Forum war natürlich schon allein von der Größe her ein außergewöhnliches Projekt mit vielen parallel arbeitenden Gewerken. Dabei war es wichtig, dass wir im Bauverlauf möglichst flexibel auf die Wünsche der Auftraggeber eingehen konnten. So war es zum Beispiel immer wieder erforderlich, dass einzelne Teilbereiche vorab isoliert werden mussten, da bereits eine frühere Nutzung der Räume vorgesehen war.“

Eine wesentliche Herausforderung ergab sich für die Isolierungsprofis aus Chemnitz durch die Lage und Anordnung der Leitungen, die in Systemböden genauso wie über Unterdecken oder in Technikebenen geführt wurden. „Was eigentlich allen Einbausituationen gemein war, waren die sehr beengten Platzverhältnisse. Hierfür haben wir zum einen ein System benötigt, das sehr genau auf die Geometrien der Leitungen anzupassen war. Zum anderen sollten die Arbeiten so einfach wie möglich von der Hand gehen, um den knappen Zeitplan einhalten zu können“, erklärt Danyel Schlennstedt. 

 

Humboldtforum_Isolierung mit U Protect Pipe Section

 

Der „feine“ Unterschied: kein Materialwechsel notwendig

Für echte Erleichterung, weil den Baufortschritt immens beschleunigend, wirkte dabei der Einsatz der U Protect Pipe Section Alu2 Rohrschale von ISOVER. Das Besondere: Dieses 2-in-1-System erlaubt eine durchgehende Isolierung der Rohrleitungen genauso wie die Herstellung von R90/R120-Abschottungen in Wand- und Deckendurchdringungen. So können auch lange Strecken durch viele Brandabschnitte ohne Materialwechsel effizient und mit geringem Zeitaufwand isoliert werden. „Es macht einfach einen Unterschied, ob man bei jeder Durchdringung die Streckenisolierung beiseitelegen und eine separate Rohrschale aus Steinwolle zur Hand nehmen muss oder ob man mit einem nichtbrennbaren System ,durcharbeiten‘ kann. In diesem Zusammenhang ist auch die Rohrschalenlänge von Bedeutung, denn statt der üblichen 1 m langen Schalen ist die U Protect Pipe Section Alu2 1,20 m lang, das heißt, mit jedem Arbeitsgang kann 20 Prozent mehr Rohrleitung isoliert werden“, so Danyel Schlennstedt.

 

Nichtbrennbar und hoch wärmedämmend in allen Dämmstärken

Ermöglicht wird die kombinierte Streckenisolierung und Abschottung durch die Hochleistungs-Mineralwolle ULTIMATE. Durch sie verfügen die Rohrschalen über einen Schmelzpunkt von > 1.000 °C (nichtbrennbar, Euroklasse A2-s1, d0) und gewährleisten damit maximalen Brandschutz. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m*K) sind die Rohrschalen darüber hinaus in allen Dämmstärken EnEV 035 konform, stellen also einen zuverlässigen Wärme- beziehungsweise Kälteschutz sicher. U Protect Pipe Section Alu2 Rohrschalen sind werkseitig mit einer reißfesten Aluminiumkaschierung versehen und eignen sich für den Einsatz an kaltgehenden Leitungen (mit  >=6 °C Mediumtemperatur) bei Umgebungstemperaturen bis 25 °C und einem relativen Luftfeuchtegehalt von maximale 60 Prozent. 

 

Gewichtseinsparungen machen sich deutlich bemerkbar

Die Verarbeitung erfolgt denkbar einfach: Die ULTIMATE Rohrschalen werden einfach um die Rohrleitungen gelegt und anschließend an den Fugen und Stößen dampfdicht verklebt. Danach müssen die Schalen nur noch gemäß DIN 4140 zum Beispiel mit Bindedraht oder Aluminiumklebeband beziehungsweise bei Brandschutzanwendungen gemäß Prüfzeugnis fixiert werden. „Was die Arbeit zudem immens vereinfacht, ist das geringe Gewicht der Rohrschalen. Im Vergleich zu herkömmlichen Steinwolle-Produkten kommen rund 50 Prozent weniger Gewicht ,auf die Waage‘. Bei rund 45.000 lfm zu isolierenden Leitungen ein durchaus körperlich spürbarer Vorteil“, so Danyel Schlennstedt. 

 

Humboldtforum in Berlin

Komplexe Leitungsführung zur Raumkühlung optimal isoliert